Regionale Wolle aus Deutschland
"Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah" (J.W.v. Goethe)
Selten ist diese - zugegeben etwas abgegriffene - Gedichtzeile zutreffender als beim Thema Wolle.
Es gibt so viel schöne Wolle auf der Welt. Die meiste Wolle auf unseren Strick- und Häkelnadeln kommt aus Australien, Neuseeland und Südamerika. In diesen Ländern werden die Schafe so gezüchtet, dass der Wollertrag pro Schaf immer höher wird und die Wolle immer feiner.
Schafe werden in Deutschland meist zur Landschaftpflege gehalten, manche auch als Fleisch- oder Milchschafe. Die Wolle unserer Schafe spielte lange Zeit keine wirkliche Rolle, sie galt als zu grob, kratzig. Da Schafe aber trotzdem regelmäßig geschoren werden müssen, wurde die gewonnene Wolle oft weggeworfen, verbrannt, vergraben, weil das Verkaufen mehr Mühe kostete als die Wolle einbrachte.
Zum Glück gibt es jetzt mehrere Pioniere, die sich diesem Trend entgegensetzten. Richtig aufbereitet ist unsere heimische Wolle ein wertvoller nachhaltiger Rohstoff für Strickgarne und Fasern zum Handspinnen.
Einheimische Wolle hat einen eigenen Charakter und hebt sich aus der Masse der Industriegarne heraus.